Süß, saftig, aromatisch. Das sind die Schlagworte welche mir bei frischen Aprikose zuerst einfallen. Sommerhitze, lange Arbeitstage und die Farbe Orange.
Manche Brenner entfernen vor dem einmaischen die Kerne der Aprikosen, sie passieren die Früchte. So wollen sie u. a. vermeiden, dass sich das in den Kernen enthaltene Amygdalin über die Zeit der Vergärung und Lagerung der Maische in Blausäure und Benzaldehyd aufspaltet. Blausäure wiederum wandelt sich im fertigen Destillat in Kontakt mit Licht und Sauerstoff zu Ethylcarbamat um. Und für Ethylcarbamat gibt es einen gesetzlichen Grenzwert, welcher auf keinen Fall überschritten werden darf.
Ich gehe einen anderen Weg um meinen Aprikosenbrand sicher zu produzieren: Ich brenne die Maische sofort nachdem die Gärung komplett beendet ist, nach 2-3 Wochen fließt feinstes Aprikosendestillat aus meiner Brennerei. Denn damit sich aus dem Amygdalin im Aprikosenkern Blausäure bildet braucht es Zeit, viel Zeit. Und wenn ich der Maische diese Zeit nicht gebe produziere ich ein sicheres Genussmittel, natürlich von einem Labor untersucht, welches auf die typischen Marzipan- und Mandelnoten nicht verzichten muss.
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